In den Schweizer Alpen nahe Locarno und dem Lago Maggiore gelegen, versteckt sich das idyllische Tal "Valle Verzasca" im Schweizer Kanton Ticino. Es erstreckt sich über 25 km und beheimatet einige kleine Bergdörfer, von denen Lavertezzo sicherlich das bekannteste ist. Hier finden sich besonders prächtig marmorierte Steine im Flussbett, das von kristallklarem Wasser durchströmt wird. Genau das war es auch, was mich in diesem Frühjahr dort hin führte. Ein Wochenende Flussfotografie gepaart mit Relaxen unter der südländischen Sonne. Einer der schönsten Stellen im Tal findet sich rund um das kleine Dörfchen Lavertezzo, welches bereits seit dem 13. Jahrhundert existiert. In den warmen Sommermonaten lebten die Menschen hier mit ihren Tieren und gingen dann während den kalten Wintermonaten in tiefer gelegenere Täler hinab. Die römisch-katholische Kirche "Madonna degli Angeli" wurde erst im 18. Jahrhundert errichtet, als Lavertezzo, welches formals zu Vogorno gehörte, eine eigene unabhängige Gemeinde wurde. Von der alten Steinbrücke aus dem 17. Jahrhundert kann man nicht nur gut die Kirche mit dem Tal im Vordergrund fotografieren, sondern auch hinab in die Verzasca springen, wodurch die Brücke einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat. Das gesamte Tal ist von der Verzasca geprägt und diese zieht nicht nur Fotografen wie mich, sondern auch Touristen, Sonnenbader und Kajakfahrer an. Am Verzasca Damm, der den Stausee "Lago di Vogorno" am Eingang des Tals aufstaut, wurde der Bungee Sprung im James Bond Klassiker GoldenEye gedreht und man kann sich dort selbst als sterblicher Tourist mit dem Seil in die Tiefe stürtzen. Für mich stand jedoch die faszinierende Welt voller Details entlang des Flusses auf dem Programm, für deren Dokumentation man am besten ein Macroobjektiv nutzt. In diesem Fall hatte ich vorwiegend das AF-S VR Micro-Nikkor 105mm f/2.8G IF-ED im Einsatz. Für die Fotografie des fließenden Wassers ist es sinnvoll die Verschlusszeit der Kamera zu variieren. Oftmals erreicht man mit etwas längeren Belichtungszeiten bessere Ergebnisse. Je länger belichtet wird umso "weicher" wirkt das Wasser und bei der Belichtung von einer oder mehr Minuten werden auch reißende Ströme cremig weich gezeichnet. Im Falle der kleinen Wasserfälle und Stromschnellen der Verzasca, gefielen mir aber eher moderate Zeiten besser, die noch etwas Struktur des Wassers übrig lassen. Licht und Wasser schafft manchmal ein besonderes Schauspiel beim Blick durch den Sucher: Abschließend noch ein paar weitere Impressionen der Tour, die zeigen wie vielfälltig eine Reise ins Valle Verzasca sein kann.
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