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Küchenschellen 

16/3/2014

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Bild Küchenschellen sind ware Sonnenanbeter.
Ein kaum vorhandener Winter sowie der schlagartige Frühlingsbeginn mit Temperaturen um die 20-Grad Marke haben die Frühblüher dieses Jahr allesamt sehr zeitig aus der Erde geweckt. Bei den Küchenschellen konnte ich den Zeitpunkt besonders gut erwischen und war vor Ort, als die ersten Pflanzen gerade aus dem Boden kamen. Die vergangenen Tage bei besten Wetter ermöglichten mir somit optimale fotografische Bedingungen um mich näher mit dieser schönen heimischen Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse zu befassen. Die gewöhnliche Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris), wie sie auch genannt wird ist vor allem an kalkhaltigen Magerböden anzutreffen. Meine Exemplare konnte ich in der Fränkischen und Hersbrucker Schweiz sowie der Schwäbischen Alb auffinden.

Generell ist die Küchenschelle in West- und Mitteleuropa heimisch, allerdings mit zunehmendem Rückgang ihrer Bestände. Die Ursache für die Gefährdung ist vor allem ihr hoher Anspruch an den Lebensraum. So wächst die gewöhnliche Kuhschelle vor allem an lichten Kieferwäldern und benötigt Magerrasen in sonniger, warmer Hanglage. Aus diesem Grund kommt sie in sommerkühlen Landschaften überhaupt nicht vor und verschwindet unter dem Konkurrenzdruck anderer Pflanzen sehr schnell. Der Einsatz von Düngemitteln hat ebenso zum Rückgang von Magerrasen und damit der Kuhschellen geführt, wie gebietsweise die Aufgabe der Viehwirtschaft mit anschließender Umwandlung von Weideland in Ackerflächen. Zudem sind klimatisch wärmebegünstigte Gegenden, in denen die Kuhschelle vorkommt, oft dicht besiedelt. Das hat zu weiteren Lebensraumverlusten durch den Bau von Siedlungen und Verkehrsflächen auf landwirtschaftlich unrentablen Flächen geführt. Um Küchenschellen in ihrem Vorkommen zu sichern, darf der Boden ihres Standortes nicht gedüngt werden und es muss regelmäßig aufkommender Bewuchs im Herbst ausgeschnitten werden. Wächst die Fläche erst einmal mit kleinen Sträuchern zu, so stirbt die Küchenschelle an diesem Ort schnell aus.

Bild
Beginnt eine Wiese wieder zu verwildern wird die Küchenschelle schnell durch andere Pflanzen verdrängt.
Bild Schön anzusehen, aber vorsicht - giftig!




Alle Pflanzenteile der Gewöhnlichen Kuhschelle sind giftig da sie das sogenannte Protoanemonin enthällt. Dieses Lacton enthalten alle Hahnenfußgewächse, also z.B. auch der Eisenhut, Herbstanemonen, Akelein, die Sumpfdotterblume oder der Rittersporn. Es wird an Verletzungen der Pflanze frei gesetzt und reizt die Haut und Schleimhäute und führt in starken Fällen zu Blasenbildung, Verätzungen und Entzündung der betroffenen Hautstellen. Bei Verzehr von Pflanzenteilen kann es zur Reizung der Nieren, Magen- und Darmbeschwerden und Lähmungen des Zentralnervensystems kommen. Bei Zufuhr von leteralen Dosen kann man sogar in Folge von Kreislauf- und Atemlähmung sterben. Wird die Küchenschelle getrocknet so wandelt sich das Protoanemonin durch einen Dimerisierungsprozess in das weniger giftige Anemonin um.

Als Frühblüher sind die Küchenschellen oftmals auch kurzzeitigen Kälteeinbrüchen ausgesetzt. Zum Glück hat die Natur effektive Mechanismen entwickelt um die Pflanze vor dem Erfrieren zu schützen, so dass die Küschenschelle auch einen kleinen Schneefall verkraften kann (um zu erfahren wie die Küchenschelle das macht, schaut einfach noch den Blogeintrag "Frühblüher" an).
Bild
Im März werden die Küchenschellen oftmals noch einmal von Schneeregen erwischt.
Zum Abschluss noch ein paar weitere Impressionen der Küchenschelle/Kuhschelle, primär im Gegenlicht und bei Sonnenschein, da das Wetter der vergangenen Woche fast außnahmslos Sonne parat hatte :)
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