
Generell ist die Küchenschelle in West- und Mitteleuropa heimisch, allerdings mit zunehmendem Rückgang ihrer Bestände. Die Ursache für die Gefährdung ist vor allem ihr hoher Anspruch an den Lebensraum. So wächst die gewöhnliche Kuhschelle vor allem an lichten Kieferwäldern und benötigt Magerrasen in sonniger, warmer Hanglage. Aus diesem Grund kommt sie in sommerkühlen Landschaften überhaupt nicht vor und verschwindet unter dem Konkurrenzdruck anderer Pflanzen sehr schnell. Der Einsatz von Düngemitteln hat ebenso zum Rückgang von Magerrasen und damit der Kuhschellen geführt, wie gebietsweise die Aufgabe der Viehwirtschaft mit anschließender Umwandlung von Weideland in Ackerflächen. Zudem sind klimatisch wärmebegünstigte Gegenden, in denen die Kuhschelle vorkommt, oft dicht besiedelt. Das hat zu weiteren Lebensraumverlusten durch den Bau von Siedlungen und Verkehrsflächen auf landwirtschaftlich unrentablen Flächen geführt. Um Küchenschellen in ihrem Vorkommen zu sichern, darf der Boden ihres Standortes nicht gedüngt werden und es muss regelmäßig aufkommender Bewuchs im Herbst ausgeschnitten werden. Wächst die Fläche erst einmal mit kleinen Sträuchern zu, so stirbt die Küchenschelle an diesem Ort schnell aus.

Alle Pflanzenteile der Gewöhnlichen Kuhschelle sind giftig da sie das sogenannte Protoanemonin enthällt. Dieses Lacton enthalten alle Hahnenfußgewächse, also z.B. auch der Eisenhut, Herbstanemonen, Akelein, die Sumpfdotterblume oder der Rittersporn. Es wird an Verletzungen der Pflanze frei gesetzt und reizt die Haut und Schleimhäute und führt in starken Fällen zu Blasenbildung, Verätzungen und Entzündung der betroffenen Hautstellen. Bei Verzehr von Pflanzenteilen kann es zur Reizung der Nieren, Magen- und Darmbeschwerden und Lähmungen des Zentralnervensystems kommen. Bei Zufuhr von leteralen Dosen kann man sogar in Folge von Kreislauf- und Atemlähmung sterben. Wird die Küchenschelle getrocknet so wandelt sich das Protoanemonin durch einen Dimerisierungsprozess in das weniger giftige Anemonin um.