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Stillstand am Lewis Pass

8/2/2015

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In Christchurch angekommen gönne ich mir zunächst eine Nacht im Hotel, bevor ich am nächsten Morgen meinen Van übernehme. Der Minibus ist zu einem fahrbaren Heim umfunktioniert mit Bett, zwei Gas betriebenen Kochplatten, einem Spühlbecken und zwei Schränkchen, in denen Töpfe, Teller, Besteck und anderes nützliches Gerät ihren Platz finden. Der Van wird in den kommenden Wochen mein fahrbares Basislager sein und gibt mir maximale Flexibilität immer dort sein zu können wo es mir gerade am besten gefällt.


Ich bin voller Tatendrang. Es geht direkt los Richtung Nordwesten mit dem Ziel Abel Tasman wo ich eine dreitägige Wanderung geplant habe. Die Hütten müssen vorreserviert werden, wodurch ich den Nationalpark in zwei Tagen erreicht haben muss. Ich fahre zunächst durch die ausgedehnten Weinanbaugebiete um Waipara, über Gras-bewachsene Hügel und schließlich stetig über kurvenreiche Straßen den Lewis Pass empor.

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Neuseeland ist nicht umsonst "das Land der langen weißen Wolken"
Als der Abend anbricht beschließe ich am Lewis Pass am St James Walkway, einer der höchsten Punkte des Passes, zu bleiben. Das Wetter zieht sich lansam zu, es setzt Regen ein und dicke Wolkenbänder ziehen durch die Berge. Fotografisch ist nichts aus der Situation zu machen und spätestens als heftigste Windböen den nun kräftig fallenden Regen aus allen Richtungen peitschen ziehe ich mich in meinen Camper zurück. Wie gut, dass ich mich für diese Variante eines fahrbaren Untersatzes entschieden habe.

In der Nacht lassen kräftige Windböen, wie ich sie bislang nur in Island erlebt habe, den kleinen Van hin und her wackeln. Am nächsten Morgen ist das Unwetter zum Glück abgeklungen und der Spuck vorbei. Ich bin um 5:30 Uhr auf den Beinen für den Sonnenaufgang einzufangen und es gibt sogar noch ein paar regenfreie Minuten mit guten Fotomöglichkeiten.
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Morgenidylle am Lewis Pass
Ich bin mit diesem Teil von Neuseeland versöhnt und steige munter und voller Vorfreude auf den nächsten Tag in meinen Bus. Ich drehe den Zündschlüssel. Rrrrrn rrrrrn rrrrrn. Noch einmal Rrrrrn rrrrrn rrrrnn. Was ist denn da nur los? Außer ein paar kläglichen Heulern gibt, mein am Vorabend noch so geprießenes Auto keinen Ton mehr von sich. Ich bin geschockt! Schon nach einem Tag der ist Stillstand. Und das in undenkbar schlechter Lage am höchsten Punkt des Lewis Pass. Mitten im Niemandsland, welches nur von der Passstraße die ich gekommen bin durchzogen wird. Natürlich gibt es hier keinerlei Empfang und Hilfe ist auch weit und breit keine in Sicht. Nachdem ich das Problem selber nicht in den Griff bekomme, laufe ich die Passstraße entlang in der Hoffnung einen hilfsbereiten Reisenden oder einen der Straßenarbeiter zu treffen die bereits bei der Anfahrt an einigen Stellen am werkeln waren. Am Ende ist es ein Straßenarbeiter der mein Retter in der Not wird. Nachdem ich ihm die Situation geschildert habe fahren wir gemeinsam in seinem Straßenbulli zurück um uns gemeinsam der Situation anzunehmen. Nachdem auch er trotz einigem Werkeln in der Motorhaube das Auto nicht mehr zum Laufen bekommen, fahren wir daraufhin zu seiner Basisstation eine halbe Stunde durch die Berge zurück, um von dort telefonieren und damit fachmännische Hilfe holen zu können. Bis die Eintrifft zeigt mir Neil (so heißt mein Engel in orange) noch voller Stolz wie er die Straße säubert und planiert und ich habe den Eindruck, dass er über die Abwechslung an seinem heutigen Arbeitstag ganz glücklich ist. 
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Mein Engel in Orange - Neil
Am Ende dieser kleinen Geschichte kommt der Tankstellenwart von Springs Junction (einem Dorf das im wesentlichen aus besagter Tankstelle und einer Hand voll Häuser besteht) mit seinem Geländewaagen angebraust. Auch er schaut in die Motorhaube, lässt sich das Problem berichten. Und tatsächlich schafft er es die Karre wieder zum Laufen zu bringen. Der Tag ist gerettet!

Ein neuseeländisches Ehepaar die ebenfalls den Parkplatz angesteuert haben, fiebern da ebenfalls schon mit. Nachdem meine beiden Retter bereits fort sind, laden sie mich erst einmal zu Cafe und Kuchen in ihrem Wohnmobil ein. Was für eine Wendung! Direkt von der Hölle in den Himmel. So kann das gehen, dank großartigen und hilfsbereiten Menschen denen man als Reisender auch in abgelegenen Ecken am anderen Ende der Welt begegnet :-)
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Zu Cafe und Kuchen bei den Jacksons
Eine wichtige Lektion bekomme ich noch mit auf den Weg: Ein Reiseauto sollte immer einen Namen tragen. Schließlich verbringt man so viel Zeit miteinander und das treue Gefährt leistet schließlich einiges für einen. Kein Wunder also, dass mich mein Van im Stich gelassen hat, nachdem ich ihn gleich am ersten Tag den Arthurs Pass hinauf gepeitscht hatte. Fortan heißt er bei mir schlicht und einfach Joh.
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Ab jetzt nicht mehr Namenloses Gefährt - Joh lässt mich nun hoffentlich nicht mehr im Stich!
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